Unlust, Mangel oder Schwäche?
Konzentration ist die Zusammenfassung körperlicher und geistiger Kräfte auf ein Ziel hin, und steht immer in Beziehung zur aktuellen Stimmung, der psychischen Verfassung und zum Interesse und der Motivation des Kindes. Die Konzentrationsfähigkeit hängt von vielen personellen und situativen Faktoren ab und ist nur ein begrenzter psychischer Zustand zielgerichteter geistiger Sammlung und Anspannung, welcher immer wieder Entspannungs- und Regenerationspausen braucht.
Konzentrationsmängel bei Kindern sind ernstzunehmende Symptome und haben vielfältige Ursachen. Sie bestehen, wenn die Aufmerksamkeit ständig unter den geltenden Erfahrungswerten des jeweiligen Alters liegt. Unkonzentrierte Kinder haben Probleme sich zielgerichtet anzustrengen und durchzuhalten. Sie sind sehr leicht ablenkbar, zappelig - unruhig, zerstreut, flüchtig, willensschwach, vergesslich und haben Schwierigkeiten, an Probleme heranzugehen. Vom Oberbegriff der Konzentrationsmängel ausgehend sollte unterschieden werden zwischen Konzentrationsunlust, Konzentrationsstörungen und Konzentrationsschwäche.
Konzentrationsunlust besteht, wenn sich das Kind aufgrund gestörten psychischen und seelischen Wohlbefindens in der momentanen Situation nicht innerlich sammeln kann. Von Konzentrationsschwäche sollte nur nach einer genauen medizinischen oder psychologischen Diagnose gesprochen werden. Sie besteht dann, wenn aufgrund anlagebedingter oder früh erworbener Schäden die Konzentrationsfähigkeit bzw. die Aufmerksamkeitsleistung ständig unter einer Mindestgrenze liegen. Konzentrationsstörungen können die Folge von Über - oder Unterforderung, negativen Umwelteinflüssen oder Störungen des emotionalen Gleichgewichts oder von Fehlerziehung sein. Sie sind die am meisten verbreitete Form des Konzentrationsmangels und lassen sich im allgemeinen positiv beeinflussen. Hier kann man auch mit Hilfe von Spielen und Büchern gemeinsam mit dem Kind arbeiten und so die Konzentrationsfähigkeit steigern.
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