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Visitenkarte Stephanuskirche |
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Anschrift |
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Beschreibung |
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Fensterbilder mit Motiven aus dem Leben des heiligen Stephanus
Die neu errichtete Stephanuskirche der protestantischen Gemeinde auf dem Betzenberg fügt sich harmonisch ins Zentrum des Ortsbezirks. Die kleine Kirche besticht durch ihre Schlichtheit. Das Weiß der Außenwände setzt sich im Innern fort. Das rote Ziegeldach zwischen den mächtigen Wohnanlagen versprüht Wärme. Schmuckstück des Sakralraums sind die Kirchenfenster. Drei großflächige Fensterbilder sind es, die dem rautenförmig angelegten Raum ein Gesicht verleihen, das Kircheninnere in einer lauten Welt zu einem Ort der meditativen Suche und Stille werden lassen. Die Bleiverglasung stammt aus der Lauterer Kunstglaserei Kölbel. Seniorchef Kurt Kölbel (72) hat sie entworfen und gefertigt. Den Auftrag zur Gestaltung der Fenster der Stephanuskirche hat der Alte gerne angenommen.
Was der Glaskünstler für die Protestanten auf dem Betzenberg ins Licht gesetzt hat, ist beachtenswert. Die Vorgabe, Motive aus dem Leben des heiligen Stephanus zu visualisieren, ist ihm trefflich gelungen. "Berufung", "Diakonie" und "Märtyrertod", zentrale Lebensstationen des Jünger Jesu, werden in abstrakten Gebilden thematisiert und mit Bezug zur Gegenwart verknüpft. Architektonisch werden die drei Fensterfronten in den Grundfarben Blau, Gelb und Rot durch grau gehaltene Flächen in Giebelform betont. Die Sprossenfenster in farbigen Echt-Antik-Gläsern sind als vertikal ausgerichtete Rechtecke angelegt. Drei lang gezogene durch Mauerwerk unterbrochene Fensterbänder bilden jeweils eine Einheit. Die Kreuzsymbolik ist unverkennbar, ebenso die sich nach oben öffnenden farbigen Kreisflächen mit Bezug gen Himmel, zu Gott. Die gestalterische Linie wird konsequent durchgehalten. Leicht rauchig weiße und gebrochene Gläser in den oberen Fensterhälften fluten Licht ins Innere, weiten den Blick nach draußen, lassen die transparenten Scheiben, jahreszeitlich bedingt, noch grün erscheinen. Das Motiv im östlich gelegenen Fenster neben dem Altar ist der Berufung gewidmet. Auf dunkelblauem Hintergrund steht der brennende Dornbusch für die Beauftragung von Moses und Stephanus, übertragend für die Nachfolge Christi. Blau für Treue, Rot für Feuer, Grün für den Busch, der brennt und nicht verbrennt. Aus der Nähe betrachtet, zeugen zu Dornen geformte Lötstellen im Buschwerk von der Liebe des Künstlers zum Detail. Im Mittelpunkt des nördlich gelegenen Fensters dominiert im gelben Antikglas eine Kreisform als Zeichen der Nächstenliebe, der Diakonie. Stephanus war einer der sieben Diakone der christlichen Urgemeinde in Jerusalem, die von den Aposteln durch Handauflegen geweiht worden waren. Weiße Flammenzungen erinnern an den Heiligen Geist, an die Verkündigung, das lebendige Wort Gottes. Im westlich angeordneten Fenster spiegelt sich das Martyrium Stephanus wider. Die Farbe Rot für Liebe und Leidenschaft, symbolisiert gleichzeitig den Märtyrertod, die blutige Steinigung des Diakon. Die lodernden Flammen sind Sinnbild der Gewalt. Wie Stephanus, den die Juden der Gotteslästerung bezichtigten, müssen Menschen bis heute wegen ihres Glaubens ihr Leben lassen.
Jedes Motiv der drei Fenster steht auf solidem Fundament: dem Glauben. Gebrochene senkrechte Linien in jedem Glasgebilde stehen für die Erdung, die Menschwerdung Gottes. Pfarrer Reinhold Rothe, in dessen Amtszeit die Kirche errichtet wurde, ist voll des Lobes. Der Künstler hat fantastische Arbeit geleistet. Die Resonanz der Gemeinde auf die Fenster sei überwältigend, so der Seelsorger, der sich seit kurzem im Ruhestand befindet. Am Tag Allerheiligen gewinnen die Fensterbilder der Kirche besondere Bedeutung. Stephan starb als erster Märtyrer der Christenheit und wird deshalb Erzmärtyrer genannt. Kurt Kölbel ist in Kaiserslautern kein Unbekannter. Bereits in den 50er Jahren hat der gelernte Kunstglaser in Lauterns Kirchen Spuren hinterlassen. Aus seiner Werkstatt stammen die Fensterrose in der Apostelkirche, die Farbfenster in der Pauluskirche (1963) und die Fensterkunst in der Lukaskirche (1965). Über Kaiserslautern hinaus ziert seine Glasmalerei Sakral- und Profanbauten.
Joachim Schwitalla |
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22.11.2024 08:33 Uhr
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